Kryptomarkt unter Druck: Riot Blockchain stürzt ab, neue EDPB-Richtlinien vorgestellt

16.04.2025 6 mal gelesen 0 Kommentare

Die Welt der Blockchain-Aktien steht unter Druck: Von steilen Kursverlusten bei Riot Blockchain über gesenkte Prognosen für Applied Blockchain bis hin zu den Restrukturierungsplänen von Advanced Blockchain – die Branche kämpft mit Herausforderungen. Gleichzeitig setzt das European Data Protection Board neue Maßstäbe für die datenschutzkonforme Nutzung von Blockchain-Technologien. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt, wie volatil und richtungsweisend der Markt derzeit ist.

Riot Blockchain Aktie: Freier Fall

Die Aktie von Riot Blockchain befindet sich in einem steilen Abwärtstrend. Laut einem Bericht von Börse Express wird der Kursverfall durch Sorgen um mögliche US-Importzölle und eine schwache Stimmung am Kryptomarkt verstärkt. Diese Zölle könnten die Kosten für Mining-Hardware erhöhen und somit den Ausbau neuer Mining-Zentren in den USA erschweren. Dies würde die Wachstumspläne des Unternehmens erheblich beeinträchtigen.

Zusätzlich leidet die Branche unter den Nachwirkungen des Bitcoin-Halvings im April 2024. Der sogenannte Hashpreis, ein Maß für die Profitabilität von Minern, befindet sich auf historischen Tiefstständen. Trotz dieser Herausforderungen erreichte die Hashrate des Bitcoin-Netzwerks einen neuen Rekordwert, was auf strategische Neupositionierungen der Miner hindeutet. Riot Blockchain selbst meldete im März eine hohe Produktionsleistung, doch diese positive Nachricht konnte den Kursverfall nicht aufhalten. Die Aktie schloss zuletzt bei 5,82 €, nahe ihrem 52-Wochen-Tief von 5,76 €.

„Die Märkte zeigen sich zunehmend nervös, was kryptobezogene Aktien angeht.“ – Börse Express

Zusammenfassung: Die Riot Blockchain Aktie steht unter Druck durch Zollsorgen und eine schwache Kryptomarktstimmung. Trotz operativer Stärke bleibt die Aktie nahe ihrem Jahrestief.

Kursziel für Applied Blockchain gesenkt

Craig-Hallum hat das Kursziel für die Aktie von Applied Blockchain von 12 US-Dollar auf 10 US-Dollar gesenkt, wie Investing.com berichtet. Die Senkung erfolgte nach enttäuschenden Quartalsergebnissen, bei denen der Umsatz aus Cloud-Services mit 17,7 Millionen US-Dollar deutlich hinter den erwarteten 27 Millionen US-Dollar zurückblieb. Die Aktie zeigt eine hohe Volatilität mit einem Beta von 5,02, was sie anfällig für Marktbewegungen macht.

Höhere Energiekosten belasteten das Quartal, wurden jedoch teilweise durch reduzierte Abschreibungskosten ausgeglichen. Die Bruttogewinnmarge des Unternehmens liegt bei nur 2,29 %, was die betrieblichen Herausforderungen verdeutlicht. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt das Umsatzwachstum mit 84,57 % im Jahresvergleich stark. Analysten sehen weiterhin Potenzial in der Aktie, trotz der gesenkten Prognosen.

Zusammenfassung: Applied Blockchain kämpft mit niedrigen Margen und verfehlten Umsatzzielen, zeigt jedoch weiterhin starkes Umsatzwachstum. Das Kursziel wurde auf 10 US-Dollar gesenkt.

Advanced Blockchain: Stunde der Wahrheit

Advanced Blockchain steht vor einer entscheidenden Wende, wie Börse Express berichtet. Nach einem Kursverlust von über 42 % seit Jahresbeginn präsentierte das Management ein Sanierungskonzept. Geplant sind unter anderem die Umwandlung von Vermögenswerten in Cash, eine Verschlankung der Strukturen und signifikante Kostensenkungen. Ziel ist es, die Liquidität und Effizienz des Unternehmens zu steigern.

Die Aktie zeigte zuletzt eine Gegenbewegung und stieg in den letzten sieben Tagen um über 18 % auf 3,15 Euro. Dennoch bleibt unklar, ob dies eine nachhaltige Erholung oder nur ein kurzes Strohfeuer ist. Die Hauptversammlung 2025 ist für den 19. August in Frankfurt geplant, wo weitere Details zur Restrukturierung erwartet werden.

Zusammenfassung: Advanced Blockchain plant umfassende Maßnahmen zur Restrukturierung, um die Talfahrt der Aktie zu stoppen. Die jüngste Kurssteigerung könnte ein Hoffnungsschimmer sein.

EDPB veröffentlicht Richtlinien zur Blockchain-Datennutzung

Das European Data Protection Board (EDPB) hat neue Richtlinien zur Verarbeitung personenbezogener Daten durch Blockchain-Technologien veröffentlicht, wie FinanzNachrichten.de berichtet. Diese sollen Unternehmen, Entwickler und Nutzer dabei unterstützen, die DSGVO-konform mit Blockchain umzugehen. Besonders bei öffentlichen, genehmigungsfreien Blockchains wie Ethereum und Bitcoin gibt es Konflikte mit Prinzipien wie der Zweckbindung und der Speicherbegrenzung.

Das EDPB empfiehlt, personenbezogene Daten möglichst nicht auf der Blockchain zu speichern. Stattdessen sollten sensible Daten off-chain gespeichert und nur Verweise on-chain abgelegt werden. Zudem wird die Pseudonymisierung und Verschlüsselung von Daten dringend empfohlen, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten.

Zusammenfassung: Die neuen EDPB-Richtlinien geben klare Empfehlungen zur DSGVO-konformen Nutzung von Blockchain-Technologien, insbesondere durch Off-Chain-Speicherung und Verschlüsselung.

Einschätzung der Redaktion

Die aktuellen Entwicklungen bei Riot Blockchain und anderen Unternehmen im Blockchain-Sektor verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Der Kursverfall von Riot Blockchain zeigt, wie stark externe Faktoren wie regulatorische Unsicherheiten und Marktbedingungen die Performance beeinflussen können. Die Kombination aus steigenden Kosten, wie potenziellen Importzöllen, und einer schwachen Profitabilität im Mining-Sektor könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.

Applied Blockchain steht trotz beeindruckendem Umsatzwachstum vor strukturellen Problemen, die durch niedrige Margen und volatile Marktbedingungen verschärft werden. Die Senkung des Kursziels signalisiert, dass kurzfristige Erholungen schwer zu realisieren sein könnten, auch wenn das langfristige Potenzial nicht vollständig abgeschrieben wird.

Advanced Blockchain zeigt mit seinem Restrukturierungsplan, dass Unternehmen in der Branche zunehmend gezwungen sind, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, um Liquidität und Effizienz zu sichern. Die jüngste Kursbewegung könnte ein Zeichen für Vertrauen in die Maßnahmen sein, doch bleibt abzuwarten, ob diese nachhaltig wirken.

Die neuen Richtlinien des EDPB zur Blockchain-Datennutzung sind ein wichtiger Schritt, um regulatorische Klarheit zu schaffen. Sie könnten Unternehmen helfen, rechtliche Risiken zu minimieren und die Akzeptanz von Blockchain-Technologien zu fördern. Dennoch bleibt die praktische Umsetzung der DSGVO-konformen Nutzung eine Herausforderung, insbesondere bei öffentlichen Blockchains.

Insgesamt zeigt sich, dass die Blockchain-Branche in einer Phase der Konsolidierung und Anpassung steckt, die sowohl Risiken als auch Chancen birgt. Unternehmen, die flexibel auf Markt- und Regulierungsanforderungen reagieren, könnten langfristig gestärkt aus dieser Phase hervorgehen.

Quellen:

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